- Volksfront für die Befreiung Palästinas
- Volksfront für die Befreiung Palästinas,englisch Popular Front for the Liberation of Palestine ['pɔpjʊlə frʌnt fɔː ȓə lɪbə'reɪʃn əv 'pæləstaɪn], Abkürzung PFLP, palästinensische Guerillaorganisation, radikale Untergruppe der Palästinensischen Befreiungsorganisation; gegründet 1967 nach dem Sechstagekrieg, 1974 von der PLO abgespalten und weiter verzweigt, Hauptquartier bis 1993/94 in Damaskus, Gründer und langjähriger Vorsitzender (Generalsekretär; 1967 bis April beziehungsweise Juli 2000): G. Habasch, unter dem die PFLP in den 1970er-Jahren an Flugzeugentführungen beteiligt war. Sein Nachfolger ab Juli 2000, Abu Ali Mustafa Sibri (* 1938), seit 1967 im Exil in Syrien, seit 1999 mit Erlaubnis Israels wieder in den palästinensischen Gebieten ansässig, lehnte trotz neuer Bemühungen um Kontakte zu J. Arafat ebenso wie Habasch den »Osloer Friedensprozess« ab und wurde am 27. 8. 2001 in Ramallah mit einem gezielten israelischen Raketenangriff getötet. Israel betrachtete dies als Vergeltungsaktion wegen der führenden Beteiligung der PFLP - neben Hamas - an der »zweiten« Intifada. Aus Rache ermordete die PFLP am 17. 11. 2001 den israelischen Tourismusminister R. Zeevi und beschwor damit ausdehnte Militäraktionen Israels. Nachdem Arafat den neuen Chef der PFLP, Ahmed Saadat, am 15. 1. 2002 unter Hausarrest gestellt hatte, weil sich die PFLP zu einem der schwerwiegenden Attentate bekannt hatte, kam es von Seiten der PFLP zu Protesten und im Januar zu weiteren schweren Selbstmordattentaten im Kerngebiet Israels, was zur weiteren Eskalation führte.
Universal-Lexikon. 2012.